Spannender Infoabend "Blackout" - Wie sorge ich richtig vor?
11.10.2024
KIRCHBERG am Wagram, am 10.10.2024 | Extreme Wetterereignisse wie lang andauernde Hitzewellen, Starkregen oder Hochwasser machen uns nicht nur persönlich zu schaffen, sondern erhöhen auch die latente Gefahr von Stromausfällen oder gar eines Blackouts.
Wie sich unser Klima verändert und sich die einzelnen Extremereignisse auswirken und wie jeder einzelne von uns persönlich vorsorgen kann, darüber informierten Fachexperten vom Zivilschutzverband NÖ und der Energie- und Umweltagentur NÖ (eNu) bei einem Informationsabend im Seminarraum der Gebietsvinothek Weritas in Kirchberg am Wagram.
Erwärmung und Extremereignisse
Der vergangene August war der wärmste in der Messgeschichte. Seit 1979 - also seit knapp 50 Jahren - hat sich die Durchschnittstemperatur bereits um 2,3 Grad Celsius in der Region Wagram erhöht. "Wärmere Luft kann mehr Wasser aufnehmen und hat dadurch auch mehr Energie, die sich dann in Form von Unwettern entladen kann", erklärt Gabriel Lang von der eNu. Erstaunen gab es im Publikum darüber, dass die Langzeitprognosen eine leichte Zunahme der Niederschläge voraussagen. "Es verschiebt sich aber die Häufigkeit der Niederschläge niedriger Intensitäten zu solchen mit hohen". Das bedeutet, dass mit mehr regionalen Starkniederschlägen zu rechnen ist, wie aktuell die Hochwasserkatastrophe in Niederösterreich im September gezeigt hat, von deren Folgen im Besonderen das Tullnerfeld betroffen war und ist.
Persönliche Vorsorge
Dass solche Ereignisse Infrastruktur wie Strommasten oder Leitungen beschädigen können, führte Franz Zehetgruber vom NÖ Zivilschutzverband aus. Er betonte die Wichtigkeit von Vorsorgemaßnahmen, die jeder und jede von uns persönlich treffen kann. Es ist sinnvoll, Vorräte für zumindest 72 Stunden – besser für 1 Woche - anzulegen: Zwei Liter Trinkwasser pro Person und Tag, Nahrungsmittel, Taschenlampen und ganz besonders Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden müssen, sollten im Vorrat nicht fehlen. Wichtig ist, in Familiengesprächen einen Notfall durchzuspielen. "Für wie viele Personen ist vorzusorgen? Gibt es hilfsbedürftige Angehörige oder Nachbarn, die berücksichtig werden sollten? Wo befinden sich Familienmitglieder, die eventuell abgeholt werden müssen?" sind einige der Fragen, die man sich bewusst machen sollte. Dafür sollte auch der Tank der Autos immer zumindest halb gefüllt sein. Ein guter Tipp vom Experten: Wenn kein batteriebetriebenes Radio zur Verfügung steht, kann man mit dem Autoradio den österreichischen Rundfunk empfangen, der auch im Krisenfall notstromversorgt ist und Nachrichten senden kann.
Vorsorgeset und Ratgeber
Am Ende stellte der Vortragende noch das Vorsorgeset sowie verschiedene Ratgeber und Checklisten vor, die beim Zivilschutzverband bezogen werden können. Stefan Czamutzian und Renate Holzmayer der KLAR! (KlimawandelAnpassungs-Modellregion) Wagram freuten sich über das Interesse und ersuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, diese wichtigen Informationen auch im eigenen Umfeld weiterzugeben.
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v.l.n.r.: Franz Zehetgruber (Niederösterreichischer Zivilschutzverband), Renate Holzmayer und Stefan Czamutzian (KlimawandelAnpassungs-Modellregion Wagram) und Gabriel Lang (Energie- und Umweltagentur NÖ)