Strategien gegen Bodenerosion und für Humusaufbau

11.09.2025

Strategien gegen Bodenerosion und für Humusaufbau Region Wagram

Landwirtinnen und Landwirte informierten sich über Maßnahmen zum Schutz der wertvollen Ackerböden bei Seminar in Hollabrunn

Zunehmende Wetterextreme wie Starkregen und lange Trockenperioden setzen landwirtschaftlichen Böden stark zu. Um wirksame Gegenmaßnahmen kennen zu lernen, nahmen zahlreiche Interessierte am 11. September 2025 an einem Fachseminar an der Landwirtschaftlichen Fachschule (LFS) Hollabrunn teil. Die Veranstaltung bot praxisnahe Einblicke und viel Raum für fachlichen Austausch.

Ursachen und Folgen von Bodenerosion

Referent Hans Gnauer, Landwirt aus Maissau und Vorstandsmitglied des Vereins Boden.Leben, erläuterte die zentralen Ursachen für Bodenabtrag und Humusverlust. Besonders bei Starkregen können ungeschützte Ackerflächen abgeschwemmt werden – mit Folgen für Bodenfruchtbarkeit und Infrastruktur. Gnauer betonte, dass ein aktives Bodenleben mit Regenwürmern, Mikroorganismen und Pilzen entscheidend ist, um die Bodenstruktur zu stabilisieren und Wasser besser speichern zu können.

Praktische Maßnahmen zum Bodenschutz

Gnauer zeigte anhand von Praxisbeispielen, wie vielfältige Fruchtfolgen, minimierte Bodenbearbeitung und der Anbau von Zwischenfrüchten zur Stabilisierung des Bodens beitragen. Auch Mulchabdeckungen nach der Ernte, Untersaaten oder der Anbau tiefwurzelnder Pflanzen können Erosion verhindern. Diese Maßnahmen verbessern die Bodenstruktur, schützen vor Austrocknung, fördern ein aktives Bodenleben und erhöhen damit langfristig die Ertragsstabilität und können dazu beitragen, Pflanzenschutzmittel zu reduzieren.

Versuchsfeld liefert anschauliche Ergebnisse

Harald Summerer von der LFS Hollabrunn betonte zudem die Bedeutung standortangepasster Bewirtschaftung wie Querstreifensaat, Direktsaat oder Schlitzsaat. Auch Maßnahmen wie der Anbau quer zum Hang oder der Erhalt von Ernterückständen erweisen sich als wirksam. Auf einem Versuchsfeld konnten die Teilnehmenden Unterschiede zwischen konventioneller und schonender Bodenbearbeitung direkt beobachten, etwa bei Krümelstabilität, Infiltrationsrate und Durchwurzelungstiefe. Je minimierter die Bodenbearbeitung, desto weniger Überfahrten sind notwendig, was auch den Treibstoffbedarf deutlich reduziert.

Die Veranstaltung wurde von der KLAR! Wagram organisiert und vom Großweikersdorfer Bürgermeister Alois Zetsch initiiert. Danke an die LFS Hollabrunn, die Räumlichkeiten und den Bodenkoffer zur Verfügung stellte und an die Referenten für ihre Beiträge.

 

Fotos: zur freien Verwendung unter Angabe Copyright Region Wagram

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