Interessanter Infoabend zu Pflanzen als Klimaanlagen

14.10.2025

Interessanter Infoabend zu Pflanzen als Klimaanlagen KLAR! Wagram

am Do, 9.10.2025 im Seminarraum Weritas.

Wie stark Pflanzen das Mikroklima in unseren Gärten und Wohnräumen positiv beeinflussen können, wird oft unterschätzt. Mit diesen Worten eröffnete Modellregionsmanager Stefan Czamutzian den Informationsabend. Er begrüßte die beiden Experten Felix Hagen von „Natur im Garten“ und Thomas Schicho vom Maschinenring NÖ, die mit ihren Vorträgen den interessierten Besucherinnen und Besuchern wertvolles Wissen vermittelten.

Bäume, Sträucher und Hecken – natürliche Klimaanlagen

Felix Hagen, Berater von „Natur im Garten“, erklärte, welche Rolle Pflanzen bei der Bewältigung von Trockenheit und Hitze spielen. Ein ausgewachsener Baum etwa kann die gefühlte Temperatur um bis zu 13 °C senken – seine Kühlleistung entspricht somit jener von rund zehn Klimaanlagen.

Als besonders klimafitte Gehölze nannte er unter anderem Feldahorn, Maulbeerbaum, Weißdorn und die Felsenbirne. Mit digitalen Tools, wie dem Baumnavigator und dem Heckennavigator, lässt sich die passende Pflanzenauswahl für den eigenen Garten einfach und standortgerecht treffen.

Begrünte Fassaden wirken im Sommer wie natürliche Klimaanlagen. Zu den farblich attraktiven und klimafitten Kletterpflanzen zählen Scharlachwein oder chinesischer Blauregen.

Wasser vor Ort halten  

Neben der Bepflanzung sind auch wassersparende Maßnahmen wichtig. Zisternen und Regentonnen helfen, wertvolles Wasser zu speichern. Zudem senkt etwa Mulchen die Verdunstung und sorgt für ein gesünderes Bodenklima. Versickerungsoffene Wegebeläge wie Rasengittersteine halten Wasser zurück und wirken sich so positiv bei Starkregen aus. Alle Tipps in kompakter Form gibt der Ratgeber "Regenwasser sammeln und clever gießen", der von Natur im Garten gemeinsam mit der KLAR! Wagram erstellt wurde.

Ein weiterer Tipp: Blumenwiesen und Kräuterrasen sind pflegeleichte Alternativen zu herkömmlichem Rasen, der in trockenen Sommern schnell braun wird.

Dachbegrünung – Mehr als nur ein Trend

Thomas Schicho vom Maschinenring Niederösterreich zeigte, wie Dach-, Fassaden- und Trogbegrünungen zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen und gleichzeitig Energiekosten senken. Begrünte Dächer wirken im Sommer kühlend und bieten im Winter zusätzliche Dämmung. Die Technik ist oft unkompliziert: Ein extensiv begrüntes Flachdach wiegt kaum mehr als ein Kiesdach, speichert jedoch bis zu 130 Liter Wasser pro Quadratmeter und kann die Umgebungstemperatur um bis zu 15 Grad senken.

Ein typischer Aufbau einer extensiven Begrünung umfasst 5–15 cm Substrathöhe, bestehend aus etwa 85 % Ziegelsplitt, 10 % Humus und 5 % Sandgemisch. Für die Bepflanzung werden beispielsweise 100 g Sedumsamen pro m² empfohlen.

Langlebigkeit ist dabei kein Zufall: Wer sich für ein begrüntes Dach entscheidet, sollte auf die Einhaltung der österreichischen Normen und Bauvorschriften, wurzelfeste Materialien sowie erfahrene Fachbetriebe setzen. Ein geringer Pflegeaufwand - aber regelmäßig! Wenn man das alles beachtet, dann kann ein Flachdach mit Begrünung bis zu 50 Jahre Freude bereiten.

Ausklang bei Wein und Gesprächen

Im Anschluss an die Fachvorträge bot sich bei einem Glas Wein die Gelegenheit, direkt mit den Vortragenden ins Gespräch zu kommen und individuelle Fragen zu stellen.

 

Weiterführende Links:

www.willbaumhaben.at

www.willheckehaben.at

klar.regionwagram.at

www.naturimgarten.at

 

Fotos Copyright: Region Wagram 

Fotos zur freien Verwendung unter Angabe des Copyrights 

Fotos v. l. Felix Hagen - „Natur im Garten“-Berater, Renate Holzmayer und Stefan Czamutzian - KLAR! Wagram, Thomas Schicho - Maschinenring NÖ

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